Mittwoch, 4. Januar 2006

Erlebnissucht

Da lese ich die ganze Zeit McLuhan, das das Medium die Botschaft sei und wunder mich trotzdem über die Gesellschaft.
Doch was KevinT hier kurz erwähnt hat eine kleine Lampe aufleuchten lassen, 25 Watt würde ich sagen, denn der Raum ist noch recht schummerig:
Ist das Fernsehen, das Fernsehen allein, nicht der Inhalt sondern die generelle Aufmachung für die Erlebnissucht meiner Generation?

Warum sind Inhalte relativ egal?
Mc Luhan drückte das wie folgt aus: "Wenn ich in einem Raum
die Temperatur ändere ist es gleich welche Bilder sich darin befinden".
Nehmen wir folgendes harmloses Bild:
Krieg - Frauen und Kinder zuerst
(Quelle für das Originalbild)
Durch das Wort Krieg, durch die Aufmachung also bekommt das Bild eine andere Bedeutung. Aus Harmonie wird Mitleid und Sorge.
Ähnlich auch im Fernsehen: es spielt keine Rolle wen die Kameraeinfängt, sobald diese bestimmte "böse" Melodie gespielt wird WISSEN die Zuschauer das dort ein ganz böser ausgebuffter Schlingel dasteht, auch wenn sie sein Gesicht nicht sehen (denn dort ist ja ein schwarzer Punkt).

Anderes Beispiel: Neuromarketing.
In einem Test gaben Probanden an das ihnen, wenn sie nicht wussten was sie da tranken Pepsi besser schmeckt als Coca Cola. Sobald die Testpersonen wussten das sie Coca Cola tranken gaben sie an das ihnen dieses besser schmeckt (vgl: Gehirn und Geist Nr3/2004 Seite 16)

Was hat das ganze nun mit Erlebnissucht zu tun verdammt?
Zum einen ist James Bond cool. Alles was er tut ist cool. Er rettet die Welt doch sitzt es nie im Flugzeug oder gar auf der Toilette, für so etwas hat er keine Zeit. Kein Film hat für so etwas Zeit.
Jeder Film ist eine Abfolge des wesentlichen: Dinge die die Story vorantreiben. Wir wollen ständig Aktion, unserer Story folgen und begreifen nicht das auch James Bond mal schlafen muss. Auch Harry Potter muss einmal pinkeln liebe Kinder.
Desweiteren ist es dem Gehirn relativ egal ob es (samt Träger) vor dem Bären davonläuft oder ob das ganze gut im Film rübergebracht wird.
Ein Durchschnittlicher Zuschauer der sich das übliche Tagesprogramm ansieht und es mit seinem, wie er meint, langweiligen Leben vergleicht wird 1und1 zusammenzählen und irgendwann meinen das er nun unbedingt
- Bungee Jumping machen müsste,
- eine Rakete aus dem Hintern abschiessen muss
- sich in Einkaufswagen setzen und in Büsche springen.
- oder wenigstens einige "Krasse" Videos schauen
Kein Jackass ohne Fernsehen! Kein Stileproject ohne Fernsehen.

Die flackernden Signale verzaubern unser Gehirn,
weswegen ich mich jetzt ins Bett begebe und folgende Sendung schauen werde.
Auch wenn die nicht unbedingt besser ist als ein Actionfilm. :)

Pawlows Männer und Schrödingers Frauen

Eine Meiner Lieblingsanalogien für Menschliches Verhalten ist der Vergleich mit Katzen und Hunden.
HALT! Das ist kein Winterloch, ich meine das ernst, es passt:
Katzenanarchismus
Kleine Anarchisten.....

Die Bezeichnung Pussy(cat) für Frauen kommt nicht von ungefähr.
Katze und Hund können gut mit Frau und Mann (ungewohnt,so rum, hm?) verglichen werden.
Die einen sind wählerisch und haben das gewisse etwas im Gang, beim Hund tritt die Konditionierung, das Ausführen von bestimmten verbundenen Prozessen (bei Menschen nennen wir das Logik) eher in den Vordergrund.
Schon Schrödingers Katze ist so verdammt eigensinnig und kann sich nicht recht entscheiden ob sie nun tod oder lebendig ist.
ie ist DAS Gegenteil zu Pavlovs Hunden die durch den Ton einer Glocke in Erwartung von Essen zu sabbern anfingen.
Männer sind Logiker, wenn irgendwas passiert suchen sie sofort nach der Glocke. Davon abgesehen kann Quantenphysik gar nicht so schwer sein wie eine Frau.

Auch die so oft erwähnte Sensibilität findet sich bei bei den Samtpfötchen (ja, kitschig, aber ich wollte nicht schon wieder das K wort schreiben),
sie entziehen einem schnell das Vertrauen, während der geprügelte Hund vor Freude in die Luft springt wenn er es hört.
Stillgestanden Soldat!
Stillgestanden Soldat!

Versöhnung ist also eine Frage der Zeit die entweder mit aufwändigen Restaurantbesuchen, sehnsüchtigen Liebesbeweisen oder bei Männern einfach mit dem Wort "Ficken?" erreicht wird (die Glocke, erinnert ihr euch?)
Ja, bei dem Wort geht sofort das Schwanzwedeln los (auch der erwähnte Speichelfluss dürfte stimmen) während der weibliche Gegenpart, wie Annett Luisian so schön singt nur spielen will.

Unsere Meinung von Frauen, als auch von Katzen sind ja wie alles durch Geschichten, Mythen und Legenden bestimmt.
Niemals wurde je eine Frau die einen schwarzen Hund auf der Schulter trug als Hexe bezeichnet.
Katzen hingegen versenken sogar Schiffe, ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Hier noch einige amüsante Fabeln die ich bei Wikipedia
gefunden habe. Zieht eure eigenen Schlüsse:

Der Grieche Äsop erzählt in einer seiner Fabeln von einer Katze, die sich in einen Jüngling verliebt hatte. Da ihr Begehren so stark war, erhörte die Göttin Venus ihr Gebet und verwandelte sie in eine verführerische junge Frau. Trotz ihres menschlichen Körpers jedoch jagte sie jeder Maus nach, die sie erblickte, worauf die erzürnte Göttin sie wieder in eine Katze zurückverwandelte.

Nach einer alten polnischen Legende klagte eine Katze darüber, dass ihr grausamer Herr ihre Jungen in den Fluss geworfen hätte. Vor Rührung und aus Mitgefühl neigten die Weiden am Fluss ihre Äste ins Wasser, damit sich die Kätzchen daran festhalten und herausklettern konnten. Seitdem haben die Blüten der Weide ein weiches Fell und werden „Kätzchen“ genannt.

Eine japanische Legende handelt davon, dass alle Lebewesen beim Einzug Buddhas ins Nirwana teilhaben sollten. Die Katze schlief jedoch unterwegs ein und kam zu spät, so dass der antike Buddhismus dazu aufrief, alle Tiere mit Ausnahme der Katze zu schützen.
(Ist das vielleicht der Grund warum die Chinesen "eat my pussy" falsch verstehen? Man weiss es nicht)

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Ich ziehe gerne Vergleiche mit allem Möglichen, zb Jahreszeiten, Partys, und das Leben und ich mag diese Art von Einträgen von mir persönlich am meisten.

Teilweise wirst du hier auf längere Beiträge wie zum Beispiel Artikel die Buddhas Leben behandeln stossen. Und das sind die die am meisten Arbeit machen (deswegen gibts recht wenige davon in der Blogosphäre im allgemeinen und hier im besonderen.

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Und natürlich Blödsinn mit Tiefsinn und Blödsinn mit Unsinn vermischt.

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